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Jugendzeit in Schwartau

Abbildung J.H.Peterich +) Die in Klammern gesetzten Zahlen verweisen auf die Literatur- und Quellenangaben.
++) verweist jeweils auf das Personenverzeichnis

Paul Peterich (5, 22) +) wurde am 1. Februar 1864 in Schwartau im traditionsreichen »Drechslerhaus« in der Lübecker Straße 31 als Sohn des Drechslermeisters Jasper Hinrich Peterich ++) und seiner Frau Magdalena geb. Wentzel, einer Lübeckerin, geboren. Sein Vater stammte aus dem holsteinischen Bramstedt und heiratete im Jahre 1861 die Magdalena Dröger, Witwe des Drechslermeisters Joachim Dröger, Mutter von drei Kindern.
Abb.rechts Jasper Hinrich Peterich

Abbildung Drechslerhaus Abb.rechts
Das Drechslerhaus,Lübecker Straße 31 -abgebrochen 1973

Peterich hatte hier zunächst als wandernder Geselle gearbeitet. Er wurde ein angesehener Handwerksmeister und als Bürger ein verdienter Ratsherr. Schon seit dem Jahre 1819 wurde das Drechslerhandwerk in dem stattlichen Bürgerhause aus dem 18. Jahrhundert ausgeübt. Nach dem Besuch der Schwartauer Bürgerschule erlernte er das Drechslerhandwerk bei seinem Vater, wie auch sein jüngerer Bruder Ernst, der später das väterliche Geschäft fortführte. Hier blühte vor allem die Kunstdrechslerei, aber auch die Herstellung von Tabakspfeifen und Handstöcken gehörte noch zum Handwerk. Bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr blieb er hier, und schon während dieser Zeit sollte sich sein Talent erweisen. Jasper Hinrich Peterich Durch den Besuch der Lübecker Gewerbeschule kam er mit den Kunstschätzen Lübecks in Verbindung, wodurch schon frühzeitig in ihm das Verlangen geweckt wurde, selbst einmal ähnliches zu schaffen.

Gesellenstück

Abbildung Gesellenstueck Mutter Magdalena Peterich hütete in ihrer »besten Stube« ein hölzernes Werkstück ihres Sohnes Paul: einen Blumentisch. Aus dessen Mitte ragt ein »Felsblock« empor, ein Alpenjäger erklimmt die Felswand zum Adlerhorst; den krönenden Abschluß bildet ein die Arme emporstreckender Jüngling mit einer Blumenschale in den Händen. Das war das Gesellenstück, durch das der kunstverständige Großherzog Nikolaus Friedrich Peter von Oldenburg auf den künstlerisch hochbegabten Schwartauer Handwerkersohn und dessen geniale Veranlagung aufmerksam wurde.

Er gewährte seinem »Landeskind« -Schwartau gehörte zum oldenburgischen Landesteil »Fürstentum Lübeck« - ein Stipendium zum Besuch der Kunstgewerbeschule in Hamburg und im Anschluß daran der Kunstakademie in Berlin. Damit wurde Paul Peterich eine künstlerische Laufbahn eröffnet, die ihn zu reichem und von Erfolg gekröntem Schaffen mit hoher Anerkennung und vielfältiger Ehrung führen sollte. Abb.rechts
Blumetisch, das Gesellenstueck